Geschäfts­bericht 2022

Personal- und Sozialbericht

Personalmanagement

Die Altersstruktur der rhenag ist ein Spiegel der demografischen Situation in Deutschland. Auch bei uns gehen die geburtenstarken Jahrgänge in den nächsten Jahren in den Ruhestand. Auf die personalwirtschaftliche Herausforderung eines gleichzeitigen Renteneintritts sehr vieler Fach- und Führungskräfte mit möglichen negativen Implikationen für geordnete Nachfolgeregelungen und damit für die Stabilität unserer Geschäftsprozesse haben wir 2022 mit dem sogenannten „Plan-D“ reagiert. „D“ steht hierbei für Demografie. Mit diesem Programm werden den rentennahen Jahrgängen verschiedene Angebote gemacht, die das Ausscheiden dieser Jahrgänge zeitlich entzerren und für rhenag als Arbeitgeber besser planbar machen sollen. Dazu zählen Vereinbarungen über einen bestimmten Renteneintrittstermin mit beidseitig verlängerter Kündigungsfrist sowie Altersteilzeitregelungen. 2022 ist Plan-D für die Jahrgänge 1963 und 1964 gestartet. Später sollen Vereinbarungen für die Jahrgänge bis 1968 möglich sein.

Das Krisenjahr 2022 mit den enormen Belastungsspitzen für breite Teile der Belegschaft hat wie unter einem Brennglas verdeutlicht, dass neben dem „Was“ auch das „Wie“ der gemeinsamen Arbeit an Problemlösungen von eminenter Bedeutung ist. Auch 2022 haben wir weiter unter Pandemiebedingungen und damit überwiegend aus der Distanz gearbeitet. Der wachsenden individuellen Flexibilität durch das Arbeiten im Homeoffice steht das Risiko einer schleichenden Erosion des Zusammengehörigkeitsgefühls gegenüber. Wir sind daher Mitte des Jahres dazu übergegangen, mindestens an zwei Tagen in der Woche wieder in Präsenz an den Standorten zu arbeiten.

Auch auf anderer Ebene haben wir an der Stärkung der Identifikation mit der rhenag-Gruppe gearbeitet. Wir haben das 150-Jahr-Jubiläum im Sommer genutzt, um der Vereinzelung und dem Arbeiten aus der Distanz Teambuilding-Momente entgegenzustellen. Mit zwei großen Events haben wir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der rhenag-Kerngruppe 2022 zusammengebracht und ihnen für ihren Beitrag zum langjährigen Unternehmenserfolg gedankt. Es waren die ersten Zusammentreffen der kompletten rhenag-Familie seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Damit war es zugleich der richtige Zeitpunkt für eine weitere unternehmenskulturelle Veränderung: Auf dem ersten Mitarbeiter-Event wurde als Ausdruck einer offenen und vertrauensvollen Kommunikation der Übergang zum „Du“ in der gesamten rhenag-Kerngruppe offiziell eingeführt. Die Intention auch dieser Maßnahme: Sie soll als ein Schritt unter vielen dazu beitragen, Distanz abzubauen und die Wahrnehmung einer jeden Mitarbeiterin und eines jeden Mitarbeiters zu stärken, Teil eines Teams mit gemeinsamen Zielen zu sein. Das „Du“ als Angebot, nicht als Vorgabe, ist in der Belegschaft auf breite Akzeptanz gestoßen.

Personalstruktur


Die Betrachtung der Mitarbeiteräquivalente (MÄ), die Nicht-Vollzeitbeschäftigte prozentual bzw. zeitanteilig erfasst, zeigt zum Stichtag 31. Dezember 2022 für die rhenag einen Personalbestand von 307,7 MÄ, für die RSN 174,5 MÄ und für die WWN 16,3 MÄ. Der Personalbestand beträgt damit insgesamt 498,4 MÄ und ist gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert von 465,6 MÄ noch einmal deutlich gestiegen. Damit schaffen wir in unserer Kerngruppe im neunten Jahr in Folge neue Arbeitsplätze. Diese Entwicklung spiegelt den immer weiter steigenden Anteil an personalintensiven Dienstleistungstätigkeiten wider – sowohl in der Energiesparte im Rahmen der deutlich kleinteiligeren Energiewendeprojekte als auch in unserem wachsenden Dienstleistungs- und Beteiligungsgeschäft.

*) Die Angabe zur Belegschaft in Mitarbeiteräquivalenten (MÄ) – ohne Auszubildende – berücksichtigt Nicht-Vollzeitbeschäftigte prozentual bzw. zeitanteilig